BVMed

Informationsportal zur Versorgung chronischer Wunden

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) informiert mit einer neuen Internetseite Patienten, Angehörige, Ärzte und Krankenkassen über die Behandlung chronischer Wunden und die Vorteile hydroaktiver Wundauflagen.

Der BVMed spricht sich für eine stärkere Förderung ganzheitlicher...
Der BVMed spricht sich für eine stärkere Förderung ganzheitlicher Therapieansätze aus
Quelle: panthermedia.net/Mihajlo Maricic

Rund zwei Millionen Menschen leiden in Deutschland an offenen Wunden. Der BVMed setzt sich für eine "phasengerechte Wundversorgung" und ein modernes Wundmanagement ein, dass auch die Behandlung der Ursachen mit einschließt. Im Versorgungsalltag gebe es nach wie vor große Defizite in der Wundversorgung, "obwohl die Wirtschaftlichkeit der modernen Wundversorgung umfangreich belegt ist", so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt.

Offene Wunden sind meist mit starken Schmerzen verbunden und teils lebensgefährlich. Die moderne, hydroaktive Wundversorgung bietet mehrere Vorteile gegenüber konventionellen Verbandmitteln: Eine bessere Abheilungsrate, weniger und einfachere Verbandwechsel, geringere Schmerzen und Gewinn an Lebensqualität. Eine Metaanalyse des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf von 170 Studien dokumentiert die Überlegenheit hydroaktiver Wundauflagen gegenüber konventionellen Therapien. Die Abheilungschance beim Einsatz hydroaktiver Wundauflagen ist im Schnitt 52 Prozent höher als bei konventionellen Verbandmitteln, so das Ergebnis.

Zusätzlich kann ein umfassendes, integratives Wundmanagement helfen. Darunter versteht man eine Behandlung, in der sich Ärzte, Pfleger und weitere Versorgungspartner aufeinander abstimmen und in Teamarbeit die Heilung vorantreiben. Nur so kann von der Berücksichtigung der Ursachen für eine chronische Wunde bis zur phasengerechten Wundbehandlung ein möglichst optimaler Heilungserfolg erzielt werden.

Die neue BVMed-Internetseite bietet auch spezielle Informationen für Ärzte und Krankenkassen:

Wichtig für den Vertragsarzt: Verbandmittel sind Medizinprodukte und keine Arzneimittel. Sie können zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnet werden, fallen jedoch unter die Richtgrößen.

Wichtig für die Krankenkassen: Bei einem Blick auf die Gesamtbehandlung zeigen sich klare Kostenvorteile der modernen Wundversorgung. Einsparungen in Milliardenhöhe sind möglich. Die Krankenkassen müssten daher chronischen Wunden mehr Aufmerksamkeit schenken, so der BVMed.

Der BVMed spricht sich für eine stärkere Förderung ganzheitlicher Therapieansätze aus. Außerdem schlägt er vor, dass Verbandmittel für die Behandlung festgelegter chronischer Wunden nicht mehr Bestandteil der Richtgrößenvereinbarung sein sollten. Die Befreiung vom Sparzwang für den Arzt würde die optimale Behandlung ermöglichen, wodurch sich die Versorgungs- und Lebensqualität der Betroffenen verbessern würde. Gleichzeitig ließen sich deutliche volkswirtschaftliche Einsparungen erzielen.

Die Website zur Wundversorgung: www.info-wundversorgung.de

Quelle: BVMed

24.07.2015

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News • Zur Kasse, bitte

Kassenärzte wollen Notfallversorgung umkrempeln

Immer mehr Menschen gehen selbst tagsüber in eine Notfallambulanz – obwohl sie zu einem der rund 148.000 niedergelassenen Ärzte gehen könnten. Darunter leidet die Versorgung echter…

Photo

News • Reform der Notfallversorgung

Altersmediziner fordern mehr geriatrische Expertise in der Notaufnahme

Multimorbidität, untypische Symptome, soziale Probleme: Patienten über 70 stellen besondere Anforderungen an die Notfallmedizin - doch in der für 2025 geplanten Reform kommt die Gruppe nicht vor.

Photo

News • Verbotene Kriterien

Triage: Ein rechtliches Dilemma für Ärzte

Das Triage-Gesetz bringt Ärzte in eine Zwickmühle und kriminalisiert sie, schildert Juristin Alexandra Windsberger. Sie plädiert für einen „Rückzug des Strafrechts“ aus der Triage.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren