Blutdruck

Europäisches Telemedizin-Register EUSTAR startet

Mit der speziell für EUSTAR entwickelten telemedizinischen Plattform SCITIM ist es jetzt möglich, die übermittelten Blutdruckwerte direkt im Praxisverwaltungssystem zu sehen und mit ihnen zu arbeiten. Göttingen ist Vorreiter für 170 europäische Hypertonie Exzellenzzentren der Europäischen Hypertonie-Gesellschaft ESH.

Zweck des BRAVE e.V. ist die Förderung der klinischen Erforschung des...
Zweck des BRAVE e.V. ist die Förderung der klinischen Erforschung des Bluthochdrucks, Fettstoffwechselstörungen und deren Folgeerkrankungen sowie der Interaktion von Gefäß-Risikofaktoren.
Quelle: BRAVE

SCITIM ist die auf dem Gebiet der arteriellen Hypertonie wissenschaftlich am besten evaluierte Telemedizin-Methode, die in nahezu sämtlichen Teilgebieten der Bluthochdruckerkrankung epidemiologische Daten sammelt und anonymisierte Untersuchungen stützt.

„Das Pilotprojekt in Göttingen ist ein Meilenstein für EUSTAR. Wir sind froh, dass es losgeht“, leitet Dr. Egbert Schulz, Vorsitzender des Blutdruckinstituts Göttingen e.V., die Einführung der telemedizinischen Plattform SCITIM ein. Am 19. Mai 2017 wird die notwendige Technik erstmals im Nephrologischen Zentrum Göttingen installiert, so dass Patienten danach sofort in das Register aufgenommen werden können. Im Herbst folgt das Hypertoniezentrum München, Anfang 2018 die weiteren sechs Nukleuszentren Hannover, Cloppenburg, Erlangen, Bad Oyenhausen, Brüssel und Zagreb.

Das Europäische Telemedizin-Register EUSTAR soll an den 170 europäischen Hypertonie Exzellenzzentren der Europäischen Hypertonie-Gesellschaft ESH die auf dem Gebiet der arteriellen Hypertonie wissenschaftlich am besten evaluierte Telemedizin-Methode in nahezu sämtlichen Teilgebieten der Bluthochdruckerkrankung untersuchen und helfen, epidemiologische Daten in Europa zu sammeln. Dazu gehören unter anderem schlecht eingestellte Hypertoniker, Patienten nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, Risiko-Schwangere und Kinder sowie Jugendliche.

„Die Behandlung eines Bluthochdruckpatienten ist zu anspruchsvoll und differenziert, als dass man den Patienten mit seinen Medikamenten allein lassen kann. Self-Management hilft hier nicht", sind sich Dr. Schulz vom Nephrologischen Zentrum Göttingen und Prof. Middeke aus dem Hypertoniezentrum München als Initiator und Leiter der Studie einig. Das „individuelle dezentrale Telemonitoring“, kurz idTM, setzt auf die persönliche Betreuung des Patienten durch den behandelnden und dem Patienten vertrauten Arzt.

Die Vorlaufzeit wurde genutzt, um intensive IT-Entwicklungsarbeit zu leisten. So sei es erstmals möglich, mit der speziell für EUSTAR entwickelten Plattform SCITIM die telemedizinisch übermittelten Blutdruckwerte direkt im jeweiligen Praxisverwaltungssystem zu sehen und mit ihnen zu arbeiten. „Der medizinische Nutzen, der Datenschutz und die Praktikabilität sind die Kernprobleme in der Telemedizin“, so Schulz weiter. „Wir sind froh, dass das Blutdruckinstitut Göttingen als Stakeholder die Belange der Patienten in der Studie vertritt und das Forschungsinstitut BRAVE (www.brave-goe.de) bei der Durchführung der Studie berät.“

Quelle: BRAVE - Benefit for research on arterial hypertension, dyslipidemia and vascular risk and education e.V.

17.05.2017

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