Medizinstudium 2.0

Ist die Qualität in der Medizinerausbildung gesichert? Welche Anforderungen hat das Gesundheitswesen an künftige Ärzte? Welche Rolle spielen neue Lehr- und Lerntechnologien für Studierende? Diese und andere Fragen sind Themen des Symposiums „Medizinstudium 2.0 – Innovationen_Reformen_Perspektiven“ an der Universität Tübingen, am 27. April 2010.

Photo: Medizinstudium 2.0

Unter dem Motto „Innovationen, Reformen und Perspektiven“ veranstaltet der Stuttgarter Medizinverlag Thieme das Symposium zur „Zukunft der Medizinerausbildung“ gemeinsam mit der Universität Tübingen und dem Centrum für Hochschulentwicklung. Am 27. April 2010 diskutieren Dr. Frank-Ulrich Montgomery, Staatsekretärin Anette Widmann-Mauz sowie Experten aus Wissenschaft und Praxis über geänderte politische und wissenschaftliche Rahmenbedingungen, neue Herausforderungen, Reformansätze und den Einsatz elektronischer Medien.

Das Studium der Medizin ist in Deutschland beliebt: 12.000 junge Frauen und Männer beginnen jährlich mit der Ausbildung zum Arzt. Trotzdem steht das Medizinstudium in der Kritik: Die Qualität in der Ausbildung junger Mediziner gerät zunehmend in Gefahr. Nicht nur die Studierenden sind unzufrieden. Auch Professoren, Kliniken und Berufsverbände kritisieren die mangelnde Qualität in der medizinischen Lehre und sehen Defizite in den Fähigkeiten der Absolventen. Auch wollen rund zwanzig Prozent der Absolventen hinterher nicht als Arzt tätig werden. Muss also das Medizinstudium grundsätzlich neu gestaltet werden? Wie stellen wir sicher, dass wir auch künftig über genügend qualifizierte Ärzte verfügen? Wie können neue Lehr- und Lerntechnologien dabei helfen, die komplexen Inhalte nachhaltiger und didaktisch sinnvoller zu vermitteln?

„Wir müssen uns genau überlegen, welche Reformen und Innovationen das Medizinstudium in Deutschland zukunftsfähig machen können“, betont Gero Federkeil, vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) im Vorfeld des Symposiums. Ein Schwerpunkt des Symposiums beschäftigt sich deshalb mit politischen und wirtschaftlichen Perspektiven und umfasst Vorträge wie „Gesundheitspolitische Anforderungen an ein modernes Medizinstudium“ von Anette Widmann-Mauz, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Dr. Frank-Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, spricht über die Herausforderungen, die zukünftige Ärzte meistern müssen. Rüdiger Strehl, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD), beleuchtet die wissenschafts- und hochschulpolitischen Rahmenbedingungen. Das Symposium soll aber auch eine Plattform bieten, um vorbildliche Lehrprojekte und Reformansätze sowie zukunftsweisende Entwicklungen in der Lehre an in- und ausländischen Fakultäten aufzuzeigen. Experten aus Universitäten berichten deshalb von neuen Wegen im Medizinstudiums und diskutieren Chancen durch neue Lehr- und Lerntechnologien.

Gemeinsam mit dem Thieme Verlag und dem CHE richtet die Universität Tübingen die Veranstaltung aus. Das Symposium findet am 27. April 2010 in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Hoppe-Seyler-Straße 3, Gebäude 410 in Tübingen statt. Eine Posterausstellung zu innovativen Lehr- und Lernprojekten aus verschiedenen medizinischen Fakultäten Deutschlands ergänzt die Vorträge. Eine Jury wählt die innovativsten Projekte in den Kategorien Innovative Lehrprojekte / Reformansätze in der medizinischen Ausbildung und (Digitale) Medien in der medizinischen Lehre und im Studium aus. Der Georg Thieme Verlag stiftet je einen mit 1000 Euro dotierten Preis für die Gewinner. Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, Wegen der begrenzten Plätze wird um Anmeldung unter www.medizinstudium-2-0.de gebeten

Bild: pixelio/RainerSturm

29.03.2010

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