News • Förderung für Forschung

"Intelligenter Stent" erhält Unterstützung

Mit der Forschungsgruppe VesselSens erhält erstmals ein Gründungsteam am Bonner Life Science Inkubator (LSI) eine Förderung im Rahmen des Förderprogramms EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Clogged artery and atherosclerosis disease medical concept with a three dimensional human artery with blood cells that is blocked by plaque buildup of cholesterol as a symbol of vascular diseases
Atherosklerose, die krankhafte Einlagerung von Fetten in der inneren Wandschicht arterieller Blutgefäße, ist die Hauptursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) und der koronaren Herzkrankheit (KHK). An der pAVK leiden in Deutschland rund 4,5 Millionen Menschen, Folgen sind u.a. Amputationen.
Quelle: Shutterstock/Lightspring

VesselSens entwickelt neuartige Sensorik-Technologien, die die frühzeitige, nicht-invasive Detektion einer erneuten Gefäßverengung in einem Stent (Restenose) erlaubt. Für die weiteren präklinischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erhält das VesselSens-Team unter Leitung von Alexej Domnich in den kommenden anderthalb Jahren 984.000 Euro. Während des EXIST-Förderzeitraums soll auch die Unternehmensgründung der Medizintechnikfirma VesselSens erfolgen. 

Die VesselSens-Technologie ermöglicht Patienten und Ärzten, die Durchlässigkeit der Gefäßprothese nach einer Stentimplantation nicht-invasiv und zuverlässig zu überprüfen. Mit der Einbringung des Stents werden dabei in unmittelbarer Nachbarschaft Drucksensoren platziert, die die Pulswellengeschwindigkeit erfassen. Nimmt diese aufgrund einer Engstelle zu, lösen die Sensoren Alarm aus. Damit kann eine erneute Gefäßverengung erkannt werden, bevor z.T. dramatische Folgen eintreten.

Wir sind davon überzeugt, mit VesselSens eine Plattformtechnologie zu entwickeln, die über die Restenose-Überwachung hinaus breite Anwendungsfelder hat

Alexej Domnich

Projektleiter Alexej Domnich verfolgt die inzwischen patentierte Idee eines ‚intelligenten Stents‘ seit 2010. Er war zunächst am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (Fraunhofer IPA) in Stuttgart tätig. Die Arbeiten wurden ab 2015 mit einem neuen Team in der Inkubation am LSI erfolgreich fortgesetzt und mit 1,7 Millionen Euro aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. „Für die Möglichkeit, die präklinischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit Hilfe des EXIST-Forschungstransfers am LSI weiterführen zu können, sind wir sehr dankbar, da wir sowohl die ausgezeichnete Infrastruktur als auch die professionelle Ausgründungsunterstützung am LSI in Bonn weiter nutzen können“, sagte Alexej Domnich. „Wir sind davon überzeugt, mit VesselSens eine Plattformtechnologie zu entwickeln, die über die Restenose-Überwachung hinaus breite Anwendungsfelder hat.“ 

„Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, die Jury des EXIST-Forschungstransfers für dieses zukunftsweisende Projekt zu begeistern. Damit sind nach der fruchtbaren Inkubationszeit am LSI die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gründung mit Hilfe von Investoren und dem LSI Pre-Seed-Fonds geschaffen“, fügte Dr. Jörg Fregien, Geschäftsführer des LSI, hinzu.

27.06.2019

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News • Vielversprechende Studie

Morbus Osler: Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung

Morbus Osler ist eine seltene Erkrankung, die zu schweren Blutungen, Schlaganfällen oder Herzversagen führen kann. Forscher verfolgen jetzt eine Spur, die zu neuen Therapien führen könnte.

Photo

News • Bewertung von Verlauf und Rupturrisiko

Risiko für Bauchaortenaneursyma besser einschätzen

Forscher der Frankfurt UAS entwickeln derzeit Methoden, mit denen Krankheitsverlauf und Rupturrisiko von Bauchaortenaneurysmen besser bewertet werden können.

Photo

News • Katheter-basierte Medikamentengabe

Mikrothrombosen nach Herzinfarkt: Forscher testen neue Behandlung

Nach einem Herzinfarkt leiden viele Patienten unter einer Durchblutungsstörung der kleinsten Herzgefäße, eine Behandlung gibt es derzeit nicht. Berner Forscher wollen das ändern.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren