Siemens stellt zwei neue Magnetresonanztomographen vor

Siemens Healthcare zeigte auf dem 95. Kongress der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas (RSNA) in Chicago, USA, erstmals seine beiden Magnetresonanz (MR)-Systeme Magnetom Aera (1,5 Tesla) und Magnetom Skyra (3 Tesla). Es sind die ersten MR-Tomographen, die zugleich mit der Tim (Total imaging matrix) 4G-Technologie und der Dot (Day optimizing throughput) Engine ausgestattet sind.

Photo: Siemens stellt zwei neue Magnetresonanztomographen vor

Die Kombination von Tim und Dot ermöglicht eine individualisierte Behandlung der Patienten und verbessert die Arbeitsabläufe bei MRT-Untersuchungen erheblich. Dies bedeutet für das Krankenhaus eine Produktivitätssteigerung um bis zu 30 Prozent. Zudem verfügen Magnetom Aera und Skyra über einen mobilen Tisch und über neue kabellose Spulen. Zusammen mit dem offenen Design (70 Zentimeter Open-Bore) der Systeme macht dies die Untersuchungen für alle und im Besonderen für klaustrophobische oder adipöse Patienten wesentlich angenehmer als bisher.

„Der Druck, kostenoptimiert zu arbeiten, und dabei gleichzeitig die beste Diagnose und Behandlung zu bieten, war für Krankenhäuser und Ärzte nie größer! Es ist klar, dass vor allem technologische Innovationen eine große Rolle bei der Steigerung der Produktivität im Gesundheitswesen spielen”, sagte Walter Märzendorfer, CEO der Business Unit
Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthcare. „Mit der Einführung von Magnetom Aera und Skyra reagieren wir auf das Hauptanliegen von Patienten und Kliniken.” Die neuen Systeme bieten neben der 70 Zentimeter großen Öffnung die Innovationen Tim 4G und Dot. Sie setzen damit neue Standards in puncto Effizienz und Bedienfreundlichkeit. Die leistungsstarke Tim-Technologie liefert hervorragende Bildqualität, während Dot der
Magnetresonanztomographie ihre Komplexität nimmt.

Schneller, flexibler und genauer mit Tim 4G

Die Tim-Technologie von Siemens kam im Jahr 2003 auf den Markt. Seither wurden mehr als 4.000 Tim-Systeme verkauft. In der MRT spielt die Leistungsfähigkeit, Qualität und Form der für den Signalempfang verwendeten Spulen eine wichtige Rolle. Die neue Tim 4G-Technologie ist die vierte Spulengeneration. Sie beinhaltet eine Spulenbauweise mit einer Dichte von bis zu 204 Spulenelementen und bis zu 128 Empfangskanälen. Die neuen Direct-Connect-Spulen sind kabellos und damit leichter und schneller zu handhaben. Gleichzeitig bieten sie ein höheres Signal-zu-Rausch-Verhältnis. Spulen, die flexibel für unterschiedliche Körperregionen positioniert werden können, haben einen Slide-Connect-Mechanismus, mit dessen Hilfe Patienten noch schneller als bisher für die Untersuchung vorbereitet werden können. Darüber hinaus ermöglichen die Tim-Spulen die Erfassung der gesamten Patientenanatomie - vom Ganzkörperscan (bis 205 cm) bis zu kleinen anatomischen Details - ohne Patienten- oder Spulenumlagerung. Alle Tim-Spulen sind sehr leicht und ergonomisch gestaltet. Die 18-Kanal-Body-Spule wiegt nur etwa ein Kilogramm.

Der neue mobile Tisch ist mit einer integrierten, herausnehmbaren 32-Kanal-Wirbelsäulen-Spule ausgestattet. Er ist voll Tim-kompatibel und verfügt bereits über die Spulenanschlüsse DirectConnect und SlideConnect. Schwerkranke, körperlich beeinträchtigte, adipöse oder bettlägerige Patienten können damit außerhalb des MR-Scannerraums vorbereitet und anschließend zur Untersuchung in den Scannerraum gefahren werden. Der Tisch trägt, auch wenn er geschoben wird, ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Zusammen mit den neuen Spulen erlaubt er eine schnellere Vorbereitung des Patienten zur Untersuchung und damit einen höheren
Patientendurchsatz.

DirektRF heißt das neue Digital-in/Digital-out-Prinzip, das alle HF-Sende- und Empfangskomponenten am Magneten integriert und so analoge Kabel überflüssig macht. Diese Bauweise bietet Echtzeit-Sequenzanpassung durch unmittelbares Feedback. Daneben ermöglicht TimTX TrueForm eine optimierte HF-Übertragung für eine exzellente B1-Homogenität und legt so den Grundstein für echte Mehrkanal-Übertragung und neue Applikationen.

Mit Dot Arbeitsabläufe bei MR-Untersuchungen optimieren

Das Gesundheitswesen ist heute weltweit immer mehr mit den Problemen „weniger Personal, weniger Geld, weniger Zeit“ konfrontiert. Um hier Lösungen anzubieten, welche die Produktivität über alle Arbeitsabläufe einer MRT-Untersuchung hinweg steigern, hat Siemens die Dot (Day optimizing throughput)-Engine entwickelt. Dot ergänzt Tim und führt zu größerer Bildkonsistenz, verbesserter Bedienfreundlichkeit, kürzeren Untersuchungen und damit zu höherer Produktivität. Die neue Technologie führt den Untersucher mit Bildern und Texten Schritt für Schritt auch durch komplexe Untersuchungen. Dabei können Untersuchungen jederzeit mit wenigen Mausklicks an den jeweiligen Patienten angepasst werden. Diese Anpassung ist beispielsweise notwendig, weil
jeder Patient den Atem unterschiedlich lange anhalten kann.
Schnellere und bessere Aufnahmen sowie weniger Wiederholungen der Untersuchung sind die großen Vorteile für den Anwender und die Patienten. Dot bietet dabei optimierte Arbeitsabläufe für Untersuchungen von Gehirn, Herz, Abdomen, Knie sowie für angiographische und onkologische Scans.

Entspanntere Untersuchungsatmosphäre dank Magnetom Aera und Magnetom Skyra

Die 70 Zentimeter weite Magnetöffnung von Magnetom Aera und Skyra ist heute bei fast allen Siemens MR-Systemen Standard. Für alle Patienten wird dadurch die Untersuchung komfortabler. Besonders profitieren hiervon Patienten, die bisher entweder gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen mit Hilfe der MRT untersucht werden konnten wie zum Beispiel Kinder oder klaustrophobische Personen. Aufgrund des extrem kurzen Magneten können außerdem viele Untersuchungen vorgenommen werden, bei welchen sich der Kopf des Patienten außerhalb des Systems befindet. Dennoch hat der Anwender den Vorteil eines großen Messfeldes (Field of View) von 50X50X45 Zentimetern.

Die neu gestaltete Verkleidung des Gerätes ist außerdem mit einer MoodLight-Beleuchtung ausgestattet, womit eine freundliche und farbenfrohe Umgebung im Untersuchungsraum geschaffen wird. Bisherige Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass viele Patienten entspannter sind, wenn der Untersuchungsraum oder das Diagnosegerät in farbiges Licht getaucht sind. Alle Eigenschaften zusammen ergeben eine höhere Diagnosesicherheit, ein einfacheres und schnelleres Patientenhandling sowie verbesserten Komfort für den Anwender wie auch den
Patienten. Daneben verbessert die neue Bildgebungssoftware Syngo.via von Siemens die Befundung der klinischen Bilder. Mit nur einem Klick kann ein Patientenfall geöffnet werden und ist dann bereits zur Befundung vorbereitet. Die Bilder sind automatisch sortiert und im richtigen Layout angeordnet. Zudem schlägt die Software einen passenden, zeitsparenden Workflow vor und führt den Anwender durch den Fall. All dies passiert zugeschnitten auf die jeweilige Modalität und das Krankheitsbild. Mit Syngo.via können Informationen überall schnell abgerufen sowie mit Kollegen und klinischen Partnern geteilt werden. Sofortige Datenübertragung (Streaming) beschleunigt die Verbindung zur Modalität und ermöglicht so ein schnelles Vorliegen der Bilder.

Entscheidend für die Effizienz ist auch, wie die einzelnen Arbeitsplätze miteinander vernetzt sind. Die neue Software integriert bildgebende Modalitäten und IT so, dass Informationen von überall abgerufen und mit klinischen Partnern geteilt werden können. Auch die Protokollplanung für den Scan kann per Fernzugriff erfolgen, wobei alle benötigten Informationen automatisch an den MRScanner übertragen werden. Dot and Syngo.via optimieren die Arbeitsabläufe – von der Planung über den Scanvorgang bis hin zu Befundung und Informationsaustausch.

01.12.2009

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